Mieko Kamiya und Ikigai
Mit Mieko Kamiya und ihren Forschungen können wir die wirklichen Wurzeln des Ikigai entdecken. Ein Großteil ihrer gewonnenen Erkenntnisse stammten aus den 70er Jahren, in der Zeit als sie noch aktiv Patient:innen in der Heilanstalt Nagashima Asien behandelte. Dort beschäftigte sie sich über Jahre investigativ mit Menschen, welche die Verbindung zu ihrem Lebenssinn verloren und von ihrer ursprünglichen Gesellschaft abgeschnitten wurden.
IKIGAI-kan
Mieko Kamiya charakterisierte Ikigai als ein für jeden Menschen völlig individuelles Konzept. Dieses kann sich sowohl in Form von Erfahrungen, Rollen, Erinnerungen aber auch in einem bestimmten Mitmenschen zeigen, welcher unserem Leben einen Sinn verleiht. Folglich ist Ikigai ein Bewusstseinszustand, durch welchen wir unseren Lebenssinn fühlen, wenn wir diesem bestimmten Ikigai-Konzept folgen.
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Ikigai-Quelle: Erfahrungen, Aufgaben, Mitmenschen usw.
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Ikigai-kan: ist der Zustand der Lebensfreude, die wir fühlen in Verbindung mit der Quelle unseres Ikigai, wenn wir es aktiv leben.
Zukunftsorientierung – Selbstwahrnehmung - Werte
Mieko Kamiya verdeutlichte, dass Ikigai zwar im ‘Hier und Jetzt‘ gelebt werden muss, eng verstrickt mit dem Schema der Resilienz, wobei sich das bessere Leben auf die Zukunft bezieht. Unser Fühlen, Denken und Handeln in der Gegenwart verhilft uns zu einer besseren Zukunft, selbst in der Krise.
Beispiel: Ein Mensch befindet sich in einer ausweglosen Situation und anstatt zu resignieren, ist er voller Hoffnung und verspürt das Verlangen einer positiven Veränderung im „Hier und Jetzt“. Das Ziel dies zu erreichen und die Auswirkungen dessen, zeigen sich erst in der Zukunft. Aber sobald dieses Ziel, also das Objekt des persönlichen Ikigai aktiv verfolgt wird, verspürt dieser Mensch Ikigai-Kan.
Dabei gilt es zu unterscheiden, dass diese bessere Zukunft sich mehr auf unser psychisches und geistiges Wohlbefinden bezieht, als auf Wohlstand oder ähnliche oberflächliche Werte.